Einst
herrschten Herzöge über das Land, doch das ist nun Vergangenheit.
Was vor langer Zeit ein Königreich war, ist nun wieder das Reich eines
Königs. Dieser regiert von Bârlinum aus über das ganze Land.
Doch laßt uns nun einen Blick in die Geschichtsbücher werfen:
1. Die Mythische Zeit
Die Fürstentümer Nordhausen, Harzberg, Bernburg, Elsterthal,
Hartenfels, Raben und Finsterwalde sind von Menschen bewohnt und urbar gemacht.
Erste befestigte Dörfer und Fürstensitze entstehen. Die Grenzen sind
noch verwaschen und durch Holzmarken an
den Handelswegen oder durch Flüsse gekennzeichnet. Die großen Dynastien
von Rabenstein in Raben und Waldeck in Finsterwalde rangeln um die Vorherrschaft
in der Gegend.
Im Norden und um die Spreeniederung liegen Sümpfe und dichte Kiefernwälder.
Hier leben wilde Elfen- und Orkstämme, Zwerge, Riesen und andere mythische
Wesen.
Eine menschliche, schriftliche Überlieferung existiert noch nicht. Die
(mündliche oder gesungene) Überlieferung der Elfen nennt dies das
irdene oder bronzene Zeitalter (nach dem Götter-, Goldenen und Silbernen
Zeitalter).
2. Die Zeit der Könige (oder der Königreiche)
Die einzelnen Fürstentümer behaupten sich zu einzelnen kleinen Königreichen
mit eigenen Sprachen, Gesetzen und Kulturen (Währung, Handel). Der Zwei-Götter-Glauben
an Argyr und Lyxaark beginnt sich breitflächig von Süden nach Norden
durchzusetzen.
Engagierte Priester und Missionare sowie expandierende Fürsten dringen
ehrgeizig in den Norden mit seinen dichten Wäldern, Stämmen und Naturreligionen
(Schamanismus etc.) vor.
Rukus I. der Treue, König von Raben, Baron von Rabenstein, dringt in die
unwirtlichen Spreesümpfe vor und gründet die Stadt Bârlinum.
Die ansässigen Elfenstämme werden vertrieben (das "Eiserne" Zeitalter
der Elfen) und siedeln sich beidseitig der Elbe in der heutigen Baronie Havellandya
und im Spreewald in der heutigen Baronie Bârenlyn an.
Die Besiedelung des Gebietes von Bârlinum erweist sich als schwierig:
da Pfahlbauten im nassen Sandgrund versinken, alter Aberglaube um die vertriebenen
Elfenstämme und Erbstreitigkeiten zwischen den Nachkommen des Rukus herrschen,
wird die Siedlung mehrmals verlassen und wieder aufgebaut.
Von Finsterwalde aus beginnt gleichzeitig die Rodung des südlichen Spreewald-Gebietes
und die Gründung der Städte Lybbenow und Fyrsthenwalde, von denen
aus die Gegend von ersten menschlichen Siedlern in Besitz genommen wird.
Kleinere Feldzüge Richtung Norden dienen dazu, die neue Siedlung Bârlinum
zu stören, da Finsterwalde diese Expansion des Königreiches Raben
nicht dulden will.
Die Grenzen von Finsterwalde und Raben (die vorherrschenden Mächte der
Gegend) sind durch Scharmützel und Dorfstreitigkeiten geprägt und
verschieben sich alle paar Jahre.
Durch Erbstreitigkeiten bilden sich die kleineren Fürstentümer Spreewaldyn,
Teupitz und Feuerstett (in unfreiwilliger Lehenstreue von Finsterwalde).
Im Jahr 250
vor dem großen Friedensschluß (heutige Zeitrechnung) wird in Kauswigia
im Königreich Raben der Haupttempel des Zwei-Götter-Glaubens durch
Guldir, den Hüter der Heiligen Schätze der Wahrheit, gegründet.
Dem Gründungstag wird heute noch im gesamten Königreich durch einen
Feiertag gedacht.
Durch den Sitz des Haupttempels in seinem Königreich gewinnt König
Wulfram II. von Rabenstein Einfluß auf die umliegenden Königreiche
und Baronien.
Er gewinnt an der Nordgrenze von Raben erste Besitzungen bis zur Havel, wiederholt
jedoch nicht die Vertreibungen der hier nun ansässigen Elfenstämme,
sondern läßt sich von denjenigen, die seine Kriegszüge erreichen,
Treue schwören.
Die dadurch zu Raben geschlagenen Elfengebiete nennt er Havellandya. Als sein
jüngerer Bruder Aethelrun von Rabenstein Herrschaftsansprüche anmeldet
und eine Verschwörung gegen Wulfram II. zu erwarten ist, speist dieser
den Aethelrun mit der Erbherrschaft des Stadtstaates Bârlinum in Lehnstreue
zum Königreich Raben ab.
Der Sohn des Aethelrun ernennt sich nach des Vaters Tod selbst als "Maximilian
der Starke" zum Fürsten von Bârlinum, gründet die Dynastie der
Bären, und baut die Stadt zu einem festen Fürstensitz aus.
3. Die Zeit des Großen Krieges
Das heutige Reich besteht noch immer aus den damaligen Königreichen Elsterthal,
Harzburg, der Grafschaft Nordhausen, dem Königreich Raben mit den Vasallenherzogtümern
Hartenfels-Nord, Bernburg, Havellandya und dem Stadtstaat Bârlinum mit
Bârenlyn-Nord sowie dem Königreich Finsterwalde mit den Vasallenherzogtümern
Hartenfels-Süd, Spreewaldyn und Bârenlyn-Süd.
Um 80 v.d.gr.Fr. beginnt in einem Erbstreit zwischen den Grenzen von Teupitz
(lehnspflichtig zu Finsterwalde) und Feuerstett (inzwischen lehnspflichtig zu
Bârlinum, das zu Raben gehört) ein Konflikt, der sich durch Einmischung
der Königreiche Raben und Finsterwalde auf das ganze Reich ausweitet. Die
unbeteiligten Königreiche und Herzogtümer werden durch bürgerkriegsähnliche
Zustände im Reich mit in den Kriegsstrudel gerissen.
Das Reich versinkt im Chaos.
20 v.d.gr.Fr.
greift schließlich eine List des Königs von Bârlinum, mit der
er die Herrscher von Finsterwalde und von Raben in seine Gewalt bringt. Finsterwalde
und Raben werden in Bârlinum zu einem Waffentillstand mit Gebietsverlusten
auf beiden Seiten gezwungen.
Der König von Bârlinum setzt eine Vereinigung von den Vasallengebieten
von Finsterwalde und Raben unter der Führung der neuen Hauptstadt Bârlinum
durch.
Proteste von Rabener Seite, auf diese Weise von der eigenen Vasallenstadt Bârlinum
gedemütigt zu werden, verhallen ungehört.
Der "Kleine Friedensschluß" tritt in Kraft: Finsterwalde und Raben werden
zu Herzogtümern erklärt und verlieren ihre Vasallenstaaten, die zum
Treuebund gegenüber dem neuen Großreich von Bârlinum genötigt
werden.
Diese Periode wird heute das "Interregnum" genannt.
Zwei Jahre v.d.gr.Fr. werden der alte König und der Thronprinz von Bârlinum
bei einem Attentat getötet.
Ein Kindherrscher, König Maximilin V. von Bârlinum besteigt den Thron.
Seine Berater hetzen ihn, gegen die vermeintlichen Verschwörer in Rabenstein
und Burg Waldeck (Finsterwalde) einen vernichtenden Schlag zu führen und
ein Exempel zu statuieren.
Doch als er seine Armee zu den Burgen schickt, um die Verräter vor seinen
Thron zu zerren, erhebt sich das ganze Volk, welches das Kriegsgebahren leid
ist, und marschiert gegen Bârlinum.
Der Herzog von Rabenstein reagiert sofort und schickt Meuchelmörder, welche
den Herzog von Waldeck und seine direkten Thronerben hinterrücks ermorden.
Ein Neffe übernimmt den verwaisten Thron, kann sich aber nicht behaupten.
Währenddessen muß der junge König hilflos mitansehen, wie seine
Berater ihm die Schuld zuweisen, und so ließ er sich um des Friedens willen
auf einen Kompromiß ein, der ihm die Macht über sein eigenes Königreich
raubt:
Der letzte
starke Herrscher des Reiches, Roland IV. von Rabenstein, lädt alle Herrscher
zum "Großen Frieden von Niemegk".
Hier,auf Rabener Gebiet, diktiert er die Grundlage des heutigen Königreiches
von Rabenstein:
Havellandya, Bârenlyn, Spreewaldyn, Harzberg und Finsterwalde werden zu
eigenständigen Baronien;
Finsterwalde büßt dabei fast zwei Drittel seinr Gebiete an umliegende
Fürstentümer ein.
Bernburg, Elsterthal und Hartenfels werden zu Herzogtümern, Teupitz, Feuerstett
und Nordhausen zu Grafschaften ernannt.
Bârlinum bleibt Stadtstaat und Hauptstadt des geeinten Reiches. Alle Fürstentümer
erhalten dabei ihre noch heute gültigen Grenzen, Bârenlyn und Hartenfels
werden aus verschiedenen Gebieten vereint.
Das Reich erhält den Namen des Sitzes des Reichseinigers: Königreich
Rabenstein.
Festgelegt werden unter anderem (erstmals !!) eine gemeinsame Landessprache,
Währung, allgemeingültige Gesetze und der Zwei-Götter-Glaube
als Staatsreligion mit Hauptsitz in Kauswigia in Raben, sowie eine neue Zeitrechnung
ab dem ersten Zwei-Götter-Tag des folgenden Jahres (also Jahr 1 nach dem
Großen Friedensschluß).
Der König von Bârlinum, offiziell Regent des Reiches (Titel: Rex
Rabensteinensis), mutiert zu einer Marionette.
Ihm bleibt als eigentlicher "Regentschaftsbereich" der Stadtstaat Bârlinum.
Der eigentliche Herrscher und eiserner Despot über das Reich Rabenstein
wird der Herzog von Raben mit Sitz auf Rabenstein.
Der Status von Raben wird als Baronie festgelegt und geteilt, in der folgenden
Geschichtsschreibung jedoch wechselweise auch als Herzogtum behandelt (Titel
der Herrscher: Herzog zu Rabenstein, Baron zu Raben, Verwalter des Königs).
Die westliche Hälfte lautet fortan Wiesengrund und wird regiert von einer
rabentreuen Familie - derer von Wiesenburg.
Finsterwalde, Verlierer des Großen Krieges auf ganzer Linie, bekommt eine
gemischte Herrscherlinie:
Der schwache Baron erhält eine Rabensteiner Prinzessin als Gemahlin, welche
die Geschicke der Baronie zu Rabensteiner Gunsten lenkt. Damit scheidet Finsterwalde
für mehr als eine Generation aus der aktiven Reichspolitik aus.
4. Die Zeit seit dem Großen Friedensschluß
Nach rund 250 Jahren ist der Thron der Raben verwaist.
König Maximilian XIV. nutzt diese Schwäche, um sich im Herbst des
Jahres 247 bei seiner Hochzeit mit Elsa von Elsterthal zum alleinigen Herrscher
des Königreichs zu proklamieren.
Einige Adelshäuser unterstützen diesen Schritt, und so erlangt der
König über Nacht seine traditionellen Rechte als Regent über
das ganze Reich zurück.
Es regiert der Thron des Bären.
Es wird in Raben ein Truchseß eingesetzt und Brennaburc der Baronie Wiesengrund
zugeschlagen, so daß von Raben in Zukunft keine Gefahr mehr ausgehen solle...
Herrschaftsform
Aufgeklärter mittelalterlicher Feudalismus
Außenpolitik
Bislang friedlich (Motto: "Laß mich in Ruhe und ich tue dir nichts!"),
aber es werden von immer mehr Rekrutierungen und Heerschauen in den einzelnen
Baronien berichtet.
Herrscherhäuser und Adlige
Benannt sind nur solche, die Bezug vom Thron der Raben oder Thron der Bären
aufweisen können: